Eine besonders schöne Verbindung von Kunst und Musik erlebt man bei der Filmmusik. Dabei kann entweder ein bereits komponiertes Werk als Grundlage für die Filmbegleitung dienen, wie es zum Beispiel vorzüglich in 2001 – A Space Odyssey umgesetzt wird: Zu den Klängen von An der schönen, blauen Donau von Johann Strauss bewegt sich das zeitreisende Raumschiff durch das Weltall und erzeugt absolute Harmonie von Bild und Ton.
Oder die musikalische Begleitung wird eigens für den Film produziert und ist eine eigene Kategorie bei Filmpreisverleihungen wie dem Oscar. Ein Meisterwerk dieses Genres ist die musikalische Komposition zu der Trilogie Herr der Ringe des Kanadiers Howard Shore. Durch die Nutzung der Leitmotiv-Technik erschafft er zu jedem Drehort und zu jedem Charakter eigene, immer wiederkehrende Melodien, setzt Dreiklang-Umkehrungen und das Wechselspiel zwischen Dur und Moll zur Beschreibung gegensätzlicher Persönlichkeiten der gleichen Spezies ein und schafft somit eine akustische Stimmung, die den Kinobesucher einfängt und tief in die Geschichte und ihre Protagonisten eintauchen lässt.
Musik erzeugt Gefühle
Bereits in den Anfängen der Kinogeschichte, als die Bilder noch schwarz-weiß und stumm waren, wurden Pianisten eingesetzt, die während der Vorführung das jeweilige Geschehen auf der Leinwand live begleiteten. Die Entwicklung zur heutigen, modernen Vertonung ist enorm und die Ansprüche der Filmemacher und –konsumenten sind stetig gestiegen, doch ihre Aufgabe ist die gleiche geblieben: Die Verbindung zwischen dem visuellen und dem akustischen Erlebnis herstellen und damit die Thematik des Films auf der emotionalen Ebene verstärken. Spezielle musikalische Effekte werden genutzt, um in Horrorfilmen Schrecken einzujagen, in Dramen zu Tränen gerührt zu werden oder einen Wiederekennungseffekt von Handlungen und Personen zu erzeugen.
Meisterwerke der Filmmusik
Im Internet gibt es unzählige Auflistungen der besten oder beliebtesten Filmmelodien. Unbestritten zu den Meistern der Komponisten zählen aber der Italiener Ennio Morricone, dessen unverwechselbarer Stil Filmklassiker wie Spiel mir das Lied vom Tod oder Es war einmal in Amerika geprägt haben, und der Amerikaner John Williams, dessen einfache wie geniale Klavierbegleitung mit zwei Fingern und zwei Tönen den weißen Hai unvergesslich machen.
Konzertaufführung
Neu entwickelt hat sich in den letzten Jahren die Arrangement von Filmmusik für Konzertaufführungen. Ob Star Wars, Harry Potter oder James Bond, die orchestrale Aufführung der in den Filmen verwendeten Themen, oft begleitet von spektakulären visuellen Effekten, ist ein magischer Anziehungspunkt für das begeisterte Publikum, das auf diese Weise das Filmerlebnis neu und auf kreative Weise wiederholen kann.
Wege der Zukunft: Die Tongestaltung
Die Filmmusik der Zukunft wird zunehmend durch den Einsatz neuer Technologien geprägt sein. Das sogenannte Sound Design, die Tongestaltung, wird eine zunehmende Rolle spielen, die Verwendung digital erzeugter oder analog aufgenommener Geräusche und Klänge statt Musik und ihre Verbindung mit der traditionellen Vertonung wird neue emotionale Wirkungen erzeugen und den Zuschauer das Geschehen so realistisch wie möglich erleben lassen.